Laupersdorf / Solothurn: 69 Instrumental- und 148 Tambouren-Vorträge bereicherten den 52. Musikwettbewerb
Aus allen Regionen der Schweiz, auch aus dem Wallis, eine Teilnehmerin sogar aus dem fernen Berlin, reisten am Samstag junge Talente mit ihren Familien ins Thal oder in die Kantonshauptstadt Solothurn. Insgesamt 227 Darbietungen waren angemeldet, 217 fanden schlussendlich in den Vortragslokalen in Laupersdorf (Tambouren) und in der Kantonsschule Solothurn (Instrumentalisten) auch tatsächlich statt. Weil diese Anzahl von Darbietungen in den Räumen in Laupersdorf nicht mehr bewältigt werden konnte, wichen die Organisatoren erstmals nach Solothurn aus. Nach dem Ausfall des Wettbewerbes vor einem Jahr wegen Corona, war das Interesse der Jugendlichen, sich wieder einmal an einem Wettbewerb musikalisch zu messen ungemein gross. Bei den Instrumentalisten standen 30 Vorträge mehr auf dem Programm im Vergleich zu 2019. Beim abendlichen Final (wofür sich die jeweils vier Besten in den drei Alterskategorien qualifizierten) war dieses Jahr die Instrumenten-Palette mit Klavier, Violine, Trompete, Waldhorn, Querflöte und Fagott vielfältiger als bei früheren Wettbewerben. Es war ein hochstehendes Final-Konzert und die Leistung aller Finalisten grandios. Das Publikum war tief beeindruckt, genoss die Musikvorträge und kam voll auf seine Kosten. Bei den Jüngsten in der Kategorie 1 (bis 11 Jahre) siegte Emilie Köther (Interlaken) mit 78 von 80 möglichen Punkten auf der Violine. Sieger in der Kategorie 2 (12 bis 14 Jahre) wurde Laura Pöpplein (Lachen) mit 78 Punkten auf dem Klavier und in der Kategorie 3 (ab 15 Jahren) siegte Delia Steiner (Kastanienbaum) mit dem Punktemaximum von 80 Punkten. Sie spielte auf der Querflöte „ Fantaisie brillante sur Carmen“ von François Borne. Dies war die höchste Punktzahl des Tages, somit gewann sie mit ihrem virtuosen, vor Spielfreude strotzenden Vortrag den Wanderpokal des diesjährigen Musikwettbewerbes.
Trommelvirtuosen am Start
Einmal mehr waren in Laupersdorf Ausnahmekönner auf der Trommel aus der ganzen Schweiz am Start. Die Mehrzweckhalle „Kreuzacker“ war beim fürs Publikum attraktiven Gruppenwettspiel sehr gut besetzt. Die Technik, die nicht enden wollenden Wirbel, die Leichtigkeit, Dynamik und Präzision waren grandios. Nicht weniger als 43 Gruppen nahmen am Gruppenwettspiel teil. Es siegte der Tambourenverein Solothurn mit Michel Birchmeier, Salim Azzouz und Elia Blöchlinger und dem Vortrag „ La Bombonera“ von Salim Azzouz mit 38.10 von 40 möglichen Punkten. Recht amüsant anzuhören sind jeweils die Namen, mit welchen die einzelnen Gruppen antreten. So kamen nebst „Brodwüoscht“, „Di uflättige Höötsch“, „Bläsis und Remos“, „Generation Alpha“, „Kopfsalat“, „Henne im Chorb“, „die drei Härzigä mit de drei Lusbuebe“ „Blumentopf“, die Gschliffne“ oder „Vier Fäuste für ein Hallelujah“ vor. Eine hervorragende Leistung im Einzelwettbewerb der Kategorie 2 zeigten Nicolas Gehrig (Basel-Stadt) mit „Supernova“ von Ivan Kym und der Tageshöchstpunktzahl von 39.90 Punkten sowie Grégoire Trincherini aus Conthey VS mit „Funky Spirit“ von Roman Lombriser und 39,80 Punkten. In der Kategorie 1 im Einzelwettspiel (bis 16 Jahre) siegte Kian Meyer (Horgen) mit 38.00 Punkten und dem Vortrag „dr Zigüner“ von Ivan Kym. Die meisten Kompositionen, die getrommelt wurden, stammten aus der Feder von Ivan Kym, Roman Lombriser und Alex Haefeli. Bewertet werden bei den Tambouren technische Ausführung, Dynamik und Rhythmus.
Rudolf Schnyder
Ranglisten finden sie hier.